Man vermutet, dass Ruegi im 17. Jahrhundert mit den Schweden auf die Insel kam. Es kursiert das Gerücht, er sei auf einem Eroberungsschiff eingeschlafen und kurz vor Rügen aufgewacht. Zur Orientierung sei er dann aufgeschwebt, um die Insel von oben zu betrachten. Mit seinen verschlafenen Augen erschien ihm das Eiland als der richtige Platz für ein nettes Gespenst.
Er erlebte unruhige Zeiten um die Vorherrschaft der Insel zwischen den Dänen, Brandenburgern und Schweden. Als Rügen 1815 den Preußen zuviel, wurde es ruhiger auf der Insel. Rügi, der sich die 150 Jahre lang mit lustigen Streichen in den Zwist mit einmischte, ohne wirklich Partei zu ergreifen – es sei denn für Kinder, Arme und Schwache – beschloss sich etwas auszuruhen. Er nistete sich im Jagdschloss Granitz ein und verfiel in einen langen Schlaf, währenddessen er die Gestalt der Insel annahm, wie alle Gespenster die Form des Ortes übernehmen, an dem sie sich lange aufhalten.
Aufgeweckt durch den Knall des neuen Mileniums, wurde Rügi wieder aktiv. Durch Zufall entdeckt von Walter Hanel und dokumentiert von Charly Krökel, haben wir die Gelegenheit den ältesten lebenden Bewohner Rügens zu erleben.